Es gibt die alten Hasen, die schon viele Strecken beim Rennsteigetappenlauf gelaufen sind. Und es gibt die Newbies, die Neuen, die zum ersten Mal dabei sind und nicht wissen, worauf sie sich eigentlich einlassen. Wenn von Hörschel nach Blankenstein, über den gesamten Rennsteig von 170 km jeweils in Etappen, von 14 bis 20 km bergauf und bergab an einem Tag, gelaufen wird. Dabei gibt es die sogenannten Königsetappen – also die längeren Streckenabschnitte – und die auf dem Papier und dem Streckenprofil vermeintlich leichteren und kürzeren Teilstücke. Wenn man das vergangene Wochenende aber zurückrekapituliert, mit um die 30 Grad und strahlendem Sonnenschein, war jede Etappe eine Königsetappe. Und jeder von uns, der diese Etappe erfolgreich hinter sich brachte, ist ein König oder ein Königin. Unabhängig davon, ob er viele Höhenmeter hatte oder eine eher flache Etappe – man muss ihn bewältigen, den gesamten Rennsteig. Und jeder kämpft unterwegs für sich, mit sich und den Bedingungen – und am Ende fürs Team. Und so stellte sich ein trainingsgruppenübergreifendes Mixed-Team des PLC mit dem charmanten Namen des gefürchteten "Bergbibers" der ultimativen Herausforderung. Ute, Mario, Kirsten, Alex, Jan Philipp, Aaron, Anna, Katharina, Lauren und Jan hießen die Verrückten.
Und sie hatten prominente Unterstützung:
🧶 Der legendäre Bergbiber – das handgehäkelte Maskottchen mit glänzenden Sicherheitsaugen, beeindruckenden Nagezähnen und einer goldenen Medaille – war natürlich auch dabei.
📏 Distanz: 170 km
🥇 Disziplin: Extremlaufen / Kuscheltier-Ultramarathon
💪 Status: Fit wie nie – und stets bereit für ein Fotoshooting
🎉 Ziel: Gute Laune verbreiten – Schritt für Schritt
💬 Kommentar des Bibers: „Ich erhäkle mir meinen Weg – Berg um Berg. Mit jedem Kilometer laufe ich mehr aus Freude!“
Denn neben dem Laufen hält dieser Staffellauf eine zweite und dritte geheime Challenge parat: das Radfahren und das Autofahren. Jeder Läufer wird auf seiner Etappe von einem Radfahrer begleitet, der ihn supportet – mit Wasser, Verpflegung und natürlich guter Laune. Dabei muss der Biker ebenfalls über Stock und Stein, Wurzeln und nicht zu vergessen auch die ganzen Hügel rauf und runter.
Und wer nicht läuft oder radelt, der wird zum Navigator: rein ins Auto, von Wechselpunkt zu Wechselpunkt, im Tetris-Spiel mit den fast 200 anderen Staffeln – eine Challenge für sich.
Hopp hopp – müssen weiter. Kuchen kannst du essen, wenn wir beim nächsten Wechselpunkt sind.
Trotz aller Hektik: Wir waren ein großartiges Team. Unser Zusammenspiel zwischen Organisation, Läufern, Rad- und Autofahrern war einfach super. Selbst der Bergbiber war gerührt. 🥹
Auch ganz liebe und sportlich-freundschaftliche Grüße an unsere Freunde von der Staffel der Potsrunner, die sich ebenfalls der Herausforderung gestellt haben.
Fun Fact
Tradition beim Rennsteig-Etappenlauf ist es, einen Stein über die gesamte Strecke von Läufer zu Läufer weiterzugeben. Ute hat den Stein frühmorgens um 5 Uhr symbolisch aus der Werra gefischt. Jan hat ihn dann am Zielort in Blankenstein in die Selbitz geworfen – wie es sich gehört. Die Größe des „Hinkelsteins“ ist natürlich jedem Team selbst überlassen. Unser Biber bestand allerdings darauf, dass seiner gehäkelt wird – aus Respekt vor seinen Wurzeln.
Abschied mit Häkelherz
Die diesjährige 25. Auflage des Rennsteigstaffellaufs war voraussichtlich auch die letzte. Aus organisatorischen Gründen wird es dieses Format im kommenden Jahr vermutlich nicht mehr geben. Gerüchteweise ist ein Rundkurs ab Schmiedefeld im Gespräch.
Was bleibt, ist die Erinnerung – an 170 km voller Schweiß, Teamgeist und einem kleinen Helden aus Garn: den Potsdamer Bergbiber, der uns allen gezeigt hat, dass selbst die kleinsten Schritte Großes bewirken können.
Die Bergbiber;
geschrieben von Mario Heinemann