Auf Wunsch bieten wir nach Vereinbarung mehrfach im Jahr eine Leistungsdiagnostik zur Bestimmung der Ausdauerleistung an. Es handelt sich dabei um einen Feldtest zur Bestimmung der optimalen Trainingsbereiche, die durch eine Kombination von Herzfrequenzmessungen mit entweder Laktatmessungen im Blut und/oder Sauerstoffmessungen in der Atemluft ermittelt werden. Auch im Bereich des Hobbysports empfiehlt sich eine Leistungsdiagnostik, um die individuellen Pulsbereiche für ein optimales Ausdauertraining zu ermitteln. So kann ein aufwendiges und kraftraubendes Training in falschen Bereichen vermieden werden, das schnell in Unmut und Frustration über den mangelnden Fortschritt und Schmerzen enden würde. Wenn aufgrund von Trainingsfortschritten die Teilnahme an Wettkämpfen erwogen wird, macht eine Leistungsdiagnostik sowieso Sinn. Auf welchen Grundlagen die Leistungsdiagnostik basiert und wie sie durchgeführt erfahrt ihr jetzt:
Grundlage für die Leistungsdiagnostik ist, wie unser Körper aus der Nahrung Energie gewinnt. Die metabolischen Prozesse, die im menschlichen Körper ablaufen sind also entscheidend. Es gibt zwei Hauptprozesse mittels derer die Nahrungsbausteine, die wir täglich zu uns nehme, in Energie umgesetzt werden. Einmal durch die Verbrennung (Oxidation) von Traubenzucker mittels Sauerstoffes und einmal durch die Gärung von Traubenzucker, bei der kein Sauerstoff benötigt wir.
Doch wie hängt die Aufnahme von Nahrung und die Umwandlung in Energie nun mit der Atmung zusammen?
Durch die Atmung nimmst du Sauerstoff auf, der über das Blut in alle Teile deines Körpers transportiert wird, zum Beispiel in deine Muskeln. Das Gleiche passiert mit Traubenzucker. Auch er wird über das Blut in die Bereiche des Körpers transportiert, die Energie benötigen. Kommt nun der Traubenzucker in deinen Muskeln an, dann benötigen sie Sauerstoff, um die Energie aus dem Traubenzucker freizusetzen. Dabei entsteht neben der Energie auch Kohlenstoffdioxid, das durch das Blut wieder zurück zur Lunge transportiert und dann ausgeatmet wird. Das bedeutet, je mehr Energie dein Körper verbraucht, umso mehr Energie in Form von Nahrung musst du zu dir nehmen und umso mehr Sauerstoff benötigt dein Körper, um diese Energie freizusetzen. Darum wird deine Atmung beim Sport schneller und nach dem Sport hast du Hunger.
Nochmal zusammengefasst – die Energie wird in unserem Körper normalerweise durch die Oxidation von Zucker produziert (was als aerob bezeichnet wird), als Nebenprodukt entsteht Kohlendioxid, CO2, das abgeatmet wird.
Bei zunehmender Belastung ist diese Form der Energiebereitstellung jedoch nicht mehr ausreichend und es wird vermehrt auch auf anderem Weg Energie produziert: im Rahmen der Milchsäuregärung wird Zucker ohne Anwesenheit von Sauerstoff – anaerob – zu Energie umgewandelt. Als Nebenprodukt entstehen dabei Laktate. Wenn bestimmte Laktatschwellenwerte in der Muskulatur und damit auch im Blut überschritten werden, ist der Organismus nicht mehr in der Lage, das entstehende Laktat abzubauen. Es kommt zu einer Übersäuerung der Muskulatur (Muskelkater), welche vom Körper für eine kurze Zeitspanne kompensiert und toleriert wird. Letztendlich führt dies jedoch zu einem Abfall der Leistungsfähigkeit.
Der Test wird entweder auf dem Radergometer, Ruderergometer, Laufband, Crosstrainer oder auf einer Laufbahn (400/ 200m-Bahn) durchgeführt, wobei die Leistung, die erbracht werden muss über einen spezifischen Zeitraum stetig erhöht wird. Dabei wird mit einem mobilen, hochpräzisen Sauerstoffsensor alle 10ms die relative Sauerstoffkonzentration in der Atemluft erfasst. Daraus berechnet das System den relativen Sauerstoffverbrauch. Aus der Verbrauchskurve werden die metabolischen Umstellpunkte berechnet (Anaerobe / Aerobe Schwelle). Parallel dazu wird die Herzfrequenz (HF) mittels Bluetooth Brustgurt aufgezeichnet. Das System berechnet vollautomatisch aus den Daten die Schwellen, bestimmt die Trainingszonen und erlaubt relative VO2 Vergleiche, um die Trainingseffizienz sicher zu stellen. Z.B. Maximale Herzfrequenz, maximal erreichte Leistung (Watt oder km/h), Abstand zur altersgerechten Normleistung, relative VOmax, Grundumsatz und Trainingszonen über HF werden berechnet.
Der Laktattest wird ähnlich der Atemgasanalyse durchgeführt. Jedoch wird eben nicht mit einer Atemgasmaske der O2-Gehalt der Atemluft während des Belastungsintervalls gemessen, sondern es wird einem nach jedem Belastungsintervall eine geringe Menge Blut aus dem Ohrläppchen entnommen. An diesen Blutproben wird dann der Laktatgehalt im Blut gemessen. Erfasst man gleichzeitig zum Laktatwert die Herzfrequenz, bekommt man einen sehr detaillierten Einblick, wie der jeweilige Organismus ganz individuell auf verschiedene Belastungen reagiert. Da die Laktatdiagnostik mit einer stufenförmigen Belastungssteigerung durchgeführt wird, erhält man viele Werte und nicht nur einen einzigen. Einem erfahrenen Sportwissenschaftler ist es dann möglich, anhand des „individuellen belastungsspezifischen Fingerabdruckes“, einen speziell auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmten Trainingsplan zu entwickeln.
Das Ergebnis ist bei beiden Testverfahren die genaue Ermittlung der persönlich idealen Pulsbereiche für die verschiedenen Trainingsbereiche. Dabei wird entsprechend dem derzeitigen Fittnesslevel die individuelle anaerobe Schwelle ermittelt. Diese Schwelle stellt genau die Belastungsintensität dar, bei der der Körper gerade noch ein Gleichgewicht zwischen der Bildung und dem Abbau von Laktat aufrechterhalten kann. Je nach Trainingszustand kann diese Intensität für ca. 60 bis 120 Minuten aufrechterhalten werden.
Wir bieten eine Laktatdiagnostik (siehe Beschreibung) zur Bestimmung der Ausdauerleistung an. Es handelt sich dabei um einen Feldtest zur Bestimmung der optimalen Trainingsbereiche über Puls und Geschwindigkeit. Die Distanz pro Stufe beträgt 1.200m.
Vereinsmitglieder
Einzelpreis Laktat 90,- €
zwei Personen: Laktat 70,- €
ab drei Personen: Laktat 55,- €
Nichtmitglieder
Einzelpreis Laktat 95,- €
zwei Personen: Laktat 75,- €
ab drei Personen: Laktat 60,- €
Kontakt: Roman Boxberger (r.boxberger@msld.de)