„Wer in der Welt was auf sich hält, der läuft von Eisenach nach Schmiedefeld“
Rennsteiglauf 2019
Vier Jenaer Studenten sei Dank, die im Jahr 1973 die Idee umsetzten, und sich auf einen 100 kmlangen Lauf durch den Thüringer Wald von Eisenach nach Masserberg wagten. Aus den vierTeilnehmern von damals sind inzwischen über 16.000 pro Jahr geworden. Somit ist der Rennsteiglaufmittlerweile zum größten Crosslauf Europas geworden. Selbstverständlich war auch der PotsdamerLaufclub in diesem Jahr wieder würdig vertreten. Was soll man auch sonst an einem sonnigen Mai-Wochenende machen.
So ging es also, für die meisten von uns, am Freitag (17.05.2019) bei strahlendem Sonnenscheineinmal mehr in Richtung Schmiedefeld. Vor Ort angekommen stellte sich dann schnell heraus, dass esnicht die schlechteste Idee war, am frühen Morgen zu starten. Bereits zur Mittagszeit ist dieZeltwiese brechend voll. Dank Sandro und seiner Familie, die in diesem Jahr die Absperrungen für denPLC vorgenommen haben, fanden wir aber noch Platz, um unsere Behausungen aufzustellen. So, undnun erst einmal ein kühles Bierchen und eine Thüringer Rostbratwurst, solang es noch welche gibt?.Der obligatorische Rundgang über das Festgelände, zum Souvenier-Shop und kurz durch den Ort darfnatürlich nicht fehlen. Gegen 18:00 Uhr werden dann Steffi und Karina verabschiedet. Die Damenwollen in diesem Jahr direkt in Eisenach übernachten, um sich die leckeren Klöße schmecken zulassen und sich etwas mehr Schlaf zu gönnen (na ob das funktioniert?). Für den Rest der Truppeendet der Abend bei Bier und Grillwurst und relativ früh. Ab 20:00 Uhr wird’s leiser und um 22:00 Uhrist alles still (bis auf das Sägewerk im Nachbarzelt – keine Namen!). Nach dennoch erstaunlich gutemSchlaf ist für mich die Nacht dann um 02:30 Uhr vorbei und es geht, gemeinsam mit Holger und Heiko,runter zur Bushaltestelle und ab nach Eisenach.
Der Marktplatz in Eisenach ist morgens um 05:00 Uhr schon recht gut gefüllt. Trotz der über 2.000 Starter, herrscht jedoch eine relativ entspannte Stimmung. Dann also Startunterlagen holen,Toilettengang absolvieren und den Kleiderbeutel abgeben. Jetzt noch das Foto vor dem Start (solangewir noch gut aussehen?) und pünktlich um 06:00 Uhr erfolgt der Startschuss für einen sonnigenLauf über 73,9 km.
So geht es also raus aus Eisenach und hoch auf den Rennsteig. Im Läuferfeld herrscht weiterhin eineentspannte Stimmung. Wie bereits im Vorjahr, sind auch wieder die Quasselstrippen mit dabei. Diekonnten allerdings in diesem Jahr kurz unterbrochen werden, nachdem Holger mir lautstark mitteilte,dass er uns für die nächste “Mondquerung“ angemeldet hat (die haben echt überlegt). Ich glaub, dasswird ein schöner Tag. Nachdem ich Steffi, Karina und Heiko bereits am Start verabschiedet habe, setztsich nun auch Holger nach vorn ab. So roll ich mal wieder als letzter PLCler das Feld von hinten auf.Bei fantastischen Laufwetter spule ich die ersten 25 km bis zum großen Inselsberg relativ fit ab. Ich fühle mich absolut super. Dann also weiter auf den nächsten Abschnitt in Richtung Grenzadler. An derEbertswiese gibt es traditionell, neben dem Schleim und diversen Getränken, immer auch Würstchenzur Stärkung. In diesem Jahr fühle ich mich so gut, dass ich diese auch einmal probiere. Während ichmir das Essen schmecken lasse, wird es plötzlich laut am Verpflegungspunkt. Ein älterer Herr erreichtdie Ebertswiese und wird von den Anwesenden lautstark gefeiert. Sein Name, Roland Winkler. Seit 44Jahren läuft er jedes Jahr den Supermarathon und hat diesen 1976 sogar gewonnen. Wahnsinns-Typ!Da wünscht man sich, dass man in dem Alter nur halb so fit ist. Na ja, wir arbeiten dran. Weiter geht’sund zwischenzeitlich habe ich auch die Marathondistanz hinter mich gebracht. Leider meldet sich abkm 40 mein Knie und ich muss mich etwas schonen. Was solls, dann eben „Stop and Go“ 1000 Meterlaufen und 1000 Meter wandern. Irgendwann wird die Ziellinie schon kommen und außerdem habeich für 12 Stunden bezahlt. Warum also beeilen. Ich genieße die Strecke, den Thüringer Wald und dieherrlichen Aussichten. Auch beim Passieren des Grenzadlers fühle ich mich, abgesehen vom Knie,noch immer toll. In diesem Jahr kann ich den Lauf tatsächlich genießen. So ein bisschen Training inden Wochen zuvor waren eine gute Idee?. Weiter geht es auf die letzte Etappe über die Schmückeund den Bierfleck, als letzten Getränkepunkt, Richtung Schmiedefeld. Vom Skilift aus, hat manbereits einen tollen Blick hinunter nach Schmiedefeld. Die letzten 3 km brechen an. Soll der schöneLauf tatsächlich schon vorbei sein. Nee Quatsch, auch ich freue mich jetzt auch, endlich die Ziellinie zusehen. Nun noch durch die Kleingartenanlage, in der noch immer erstaunlich viele Einwohner die Läufer anfeuern und ab hinunter auf die Zielgerade. In diesem Jahr wurde ich sogar auf den letztenMetern noch einmal ordentlich angefeuert. Vielen Dank an Isabel, Lars, Denni und Heiko, dass ihr solange gewartet habt. Glücklich und zufrieden komme ich, immerhin 6 Minuten schneller als imVorjahr, ins Ziel. Mir geht es auch immer noch recht gut, sodass es in diesem Jahr, nach der Dusche,gleich ins Festzelt geht. Dort wurde dann selbstverständlich ordentlich gefeiert. Vermisst wurdeallerdings der Lauftreff vom PLC. Jedenfalls haben wir euch im Zelt nicht gefunden. Zu erwähnen istnoch, dass alle PLCler gesund ins Ziel gekommen sind (So soll es sein).
Alles in Allem war es wieder einmal ein super Laufwochenende, dass am Sonntag noch mit einem kräftigen Mittagessen abgerundet wurde. Na dann bis zum nächsten Jahr im Thüringer Wald.
Übrigens, die vier Jenaer Studenten liefen die 100 km damals unter 10 Stunden. Wohlgemerkt ohnedie heute üblichen Annehmlichkeiten, wie beispielsweise Verpflegungsstände (Hut ab und vielenDank für die Idee und den Mut)
Laufen aus Freude
Andreas
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