Die Läufer fliegen drauf, nur halt die Flugzeuge nicht!

Wenn hier schon kein Flieger startet, so starten hier die Läufer durch und bringen endlich mal Leben in die Bude. Mit Musik, Licht, Nebel und vielen schnellen Beinen. Dort wo es eigentlich für viele in die Erholung gehen sollte. Ging es für viele Atemlos den Horizont entgegen durch die Nacht. Und wenn man das Areal so sah konnte man schon verstehen warum der eine oder andere Regisseur den Ort nutzte um seinen Traum auf Zelluloid zu bringen. Und so standen die Läufer um kurz nach 19 Uhr an der Startlinie um ihren Traum aufs Ergebnisboard zu bringen. Und ich auch noch mittendrin.
Unter der Woche mit den Top Ten liebäugelnd, bis ich in die Ergebnisse sah und ich mir sagte. Hmm krasse oder, schöner Traum, aber immer noch ein Traum.

Aber mal sehen ab durch die Mitte und los, die ersten Meter auf den Asphalt geknallt. In einer Atmosphäre am Start wie bei einem Formel 1 Rennen. Ging es Rasend schnell am Jubelnden Publikum vorbei. In die ersten Kurven und vorbei an ein paar kleinen Hallen. Wie die Strecke schon etwas erblicken konnte, als es unter den Gates entlang nach draußen ging. Ab jetzt konnte man definitiv die Ruhe genießen, auch wenn von Entspannung jede Spur fehlte. Während ich die ersten drei vor mir im Blick hatte und die anderen hinter mir summa summarum nur am piepen ihrer GPS Uhr zählen konnte, und weniger an ihren Schritten, die gemeinsam mit meinen über den topfebenen Kurs der Landebahn knallten. Und ich mich in den Kurven an ein Gespräch mit Tom erinnerte. Als wir über ein Rennen von Galen Rupp in Italien sprachen. Der ähnlich eben über eine Autobahn ging, und kurz vor Ziel eine 90 Grad Kurve hatte. Ja Tom was soll ich sagen hier hast du einige davon. Auch wenn das Rennen für mich zum Glück keine Wendung hatte. Es liefen immer wieder welche heran, aber konnten das Tempo dann nicht mehr halten. So das ich mich mit einer kurzen Verschärfung immer wieder absetzen konnte. Und als 4. durch die erste Runde ging. Unter der Anfeuerung von Robert der als Betreuer und Glücksbringer an der Strecke stand.

Und es half auch wenn kurz nach dem Durchlauf noch einmal etwas Gerangel um den 4. Platz war. Ehe wir ins große Feld der 10km Läufer hineinpreschten. Wir flogen geradezu an den anderen vorbei. Die teils erschrocken und teils bewundernd zu uns rüber sahen. Und unser Tempo mit den eines Radfahrers verglichen. Auch wenn es manchmal etwas schwierig wurde weil wir durch die vielen Kurven manchmal auch quer durchs Feld mussten auf die andere Seite. Um den anderen Läufern genügend Platz zu geben oder um keinen über den Haufen zu rennen, wie man so schön sagt. Auch wenn die Beine immer schwerer wurden und man dachte man hat da eher Zement was man umherträgt. Wurden die Gefühle um das was man gerade erreichen konnte immer größer. Also hieß es weiter pushen, auch wenn man nicht mehr so wo die anderen waren aus dem eigenen Rennen. Da man vom Gefühl wie in einem großen Meer schwamm. Nur das dass Wasser, Menschen waren. Und so flog ich weiter in Richtung Ziel und stellte die Turbinen nochmal auf vollen Schub, um das rauszupowern was noch im Tank war.

Was am Ende vor allem Glücksgefühle waren. Die das gar nicht begreifen konnten was da grad passiert war. Man wird ja mal wohl träumen dürfen. Aber wenn man vom 5.Gesamtplatz wachgekniffen wird. Ist das schon heftig. Genauso wie die schweren Beine danach und die festen Waden. Auch wenn wir Red Bull trinken, wir kochen halt auch nur mit Wasser.
Björn

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