Tag 3 Läuferzehnkampf
Darf ich vorstellen, das ist Günther! Günther ist eine Wassermelone die im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur vernichtet wurde.
Der Tag begann nach dem leckeren Frühstück sehr sonnig, was auch sonst. Also ideale Bedingungen meinen Sonnenbrand weiter auszubauen. Bleich im Gesicht wie weiße Raufasertapete vor lauter Sonnencreme musste ich mich zunächst auf meiner tollen Rolle austoben.
Denn bevor es an den ersten Lauf des Tages geht, müssen die Muskeln irgendwie wieder entzerrt werden. Heute also Tag 3, 200 m gefolgt von 5000 m und als mittlerweile schon vorletzte Disziplin dann noch 1000 m. Viel Freude konnte ich dem Tag erst nicht abgewinnen, denn die beiden letzten Tage stecken tief in den Muskeln. Mit einem überraschend guten 200 m Lauf bereitete ich mich also langsam auf die 5000 m vor. Die Distanz war nach der Bahneröffnung des PLC nun endlich mal etwas gutes, so dachte ich. Nach den 3000 m von gestern die alles andere als leicht fielen, musste ich mich nun irgendwie für die nächste Langstrecke begeistern. Wohl massiert und mittlerweile auch mit Kompressionsstrümpfen an den Waden ging es also mit strahlendem Sonnenschein und circa 20 Grad im Schatten raus in die rote Wüste! Wie befürchtet war es ein bitterer Kampf ums nackte Überleben, aufgeben ist hier fehl am Platz. Nach bereits 8 Disziplinen wird hier kein Halt gemacht. Die hochgerechnete Zeit vom Veranstalter wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Man hat trotz der Vorbelastung doch noch irgendwie Motivation seine Zeit stabil zu laufen. Die ersten beiden KM mit 4:08 alles läuft nach Plan, aber dann wie erwartet ein totaler Verlust der Spritzigkeit und Stabilität. Die Schritte werden kürzer, das Knie kommt einfach nicht mehr hoch und das Tempo sinkt rapide ab.
Extremer Wind und knallende Sonne machten es nicht unbedingt einfacher. Kilometer 3 und 4 deutlich langsamer als der Beginn. Aber auf Km 5 nochmal aufgerappelt und die 21:29 ins Ziel geschleppt. Quälerei ist gar kein Ausdruck. Die Leistungsfähigkeit geht gegen Null, die Motivation hält sich in Grenzen. Dann wurden die Zielzeiten für die 1000 m ausgehängt. 3:21 stand da… unfassbar, wo sollen diese Zahlen herkommen? Wie will ich nach so schweren Tagen noch so eine Zeit auf 1000 m laufen? Fassungslos legte ich mich schlafen, versuchte 30 Minuten abzuschalten um dann ein letztes mal die Spikes anzuziehen und die 2 1/2 Runden irgendwie zu überleben. Ich habe bis jetzt nicht realisiert wie es der Körper immer wieder schafft Energie zu mobilisieren. Also los, vorletzter Lauf. 1000 m einfach nur Kopf aus und scheppern. Mit einem lauten Urschrei stürzte ich über die Ziellinie, nachdem ich auf den letzten 150 m noch 2 Läufer überholen konnte. Fix und fertig, aber überglücklich und mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 3:23 musste ich erstmal einen Moment im Grünen liegen bleiben.
Nun stehen nur noch 10000 m auf dem Plan, dann ist es geschafft. Als ich letztes Jahr meinen ersten Marathon gelaufen bin, dachte ich es gäbe nichts schmerzhafteres. Ich hatte mich wohl geirrt ;). Und jetzt heißt es Regeneration und den letzten Lauf einfach nur genießen. Auf 5000 m hab ich heute sicher nicht einmal gelacht, das soll bei den 10000 m morgen anders sein. In diesem Sinne, auf ein letztes!!
Mit erschöpften sportlichen Grüßen
Denny
Weiterführende Links:
Ergebnisse
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08.05. 14. Potsdamer Frauenlauf
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