Bericht über meinen ersten Marathon am 19.10.2014 in Palma de Mallorca

Donnerstag, 16.10.2014
Morgens um acht zum Flughafen, hoffentlich ist mein Koffer nicht zu schwer und wir müssen nochmal umpacken, obwohl eigentlich nur Laufsachen in meinem Koffer zu finden waren, darunter allerdings 3 Paar Laufschuhe. Und immer wieder die Überlegung „Habe ich alles?“ Naja … nun geht eh nix mehr. Mein Laufoutfit hatte ich vorsichtshalber im Handgepäck, es sollte ja unbedingt ankommen und DIE Laufschuhe hatte ich im Flieger bereits an.
Ihr merkt, ich war ein bisschen aufgeregt.
So gegen 13 Uhr in Palma gelandet und das Wetter war wirklich so gut, wie vorausgesagt und dabei bin ich kein SchönWetterLäufer. Ich wünschte mir maximal 22 Grad – und bitte nicht mehr, vielleicht sogar noch etwas Nieselregen. Aber das sollte nur ein Wunsch bleiben. Das Thermometer kletterte ernsthaft auf 33 Grad an den folgenden Tagen.
Also nun nachdem wir unsere Koffer hatten, ab ins Hotel und dann ein Spaziergang entlang der Laufstrecke. Beim Besichtigen der Altstadt wurde mir etwas mulmig. Das war ein Profil …Höhendifferenz 35 m.

FREITAG-Abend holten wir Frank und Sandra vom Flughafen ab und ich berichtete Frank schon mal, wie die Laufstrecke sich auf der ersten Hälfte gestaltete. Vom Wetter konnte er sich am Abend noch kein Bild machen, denn zu dieser Zeit war Palma sehr angenehm.

SAMSTAG dann Abholung der Startunterlagen und danach Besichtigung der Stadt mit dem Bus. Natürlich immer eine Flasche Wasser dabei, es waren 30 Grad, und nun wurde auch noch einmal auf die Ernährung geachtet. … schmunzel, ich wollte keine Unannehmlichkeiten während des Laufes verspüren.
Abends im Hotelzimmer wurde ein Platz fertig gemacht, auf welchem sich nunmehr mein komplettes Outfit für den nächsten Tag befand. Startnummernband, Chip, sowie die Glücksbringer …
Das Herz pochte …

SONNTAG
Endlich war es soweit. Ich schwankte zwischen Angst und Freude, dass es endlich losgeht. Das Frühstück halb sieben im Hotel, hier waren alle Läufer (verschiedener Nationen) versammelt, die sich auch diesen Temperaturen stellen wollten. An den Farben der Startnummern konnte ich erkennen, wer alles die 10-km Strecke, den Halbmarathon oder wie ich, den Marathon laufen sollten. Es war so aufregend.
Dann war es soweit, noch kurze sms-en zwischen Frank und mir, wann treffen wir uns wo. Acht Uhr auf dem Weg zum Start, es waren 21 Grad. Oh jee
Endlich angekommen, Ausschau halten nach Frank – ja da ist er.
Es wurde ernst 😉
Noch ein bisschen Smalltalk und dann ab in den Startbereich. Vorher noch gescherzt, wir hätten schön Zeit zum quatschen … denkste, wir haben nicht gequatscht. Noch immer schwankte ich zwischen Freunde, dass der Startschuss nicht mehr so weit war und Angst vor dem Lauf und vor den Temperaturen. Nunmehr waren es 24 Grad.
9:00 Uhr Startschuss
Die Temperaturen waren noch erträglich und es lief gut. Ulrike empfahl mir, nach Puls zu laufen und der sollte auf der ersten Hälfte bei 140, max. 150 liegen.

Die ersten zehn Kilometer waren geschafft und nun ging es links ab in die Altstadt. Naja das Profil erwähnte ich bereits, aber was wirklich angenehm war, wir liefen im Schatten. Nunmehr sollten wir also 10 km durch die Altstadt laufen, es ging hoch und runter, ab und zu konnte man einen Blick auf den Strand erhaschen und mir war klar, das wird kein Spaß werden. Den Halbmarathon bewältigte ich dann mit 1:50 h und mir ging es gut. Und Helvi ich habe an dich gedacht, an deinen Marathon in Berlin, bei dem ich dich ab km 20 begleiten durfte.
Jetzt ging es dann entlang des Strandes und etwas durch die Straßen, es gab kaum noch Schatten. Die Abstände zwischen den Wasserständen, welche 5 km betrugen, erschienen mir doppelt so lang bei dieser Hitze. Bei km 27 dann der erste Läufer, den die Hitze zu schaffen machte und der sich an den Straßenrand begab, nunmehr sollten immer wieder Läufer ausfallen, welche direkt vor Ort versorgt wurden und an den Tropf kamen. Bei diesem Anblick bekam ich Angst und wäre selbst mit einer Zeit von 5 Stunden froh gewesen, ins Ziel zu kommen. Ich begann zu gehen. Ab Kilometer 30 wurden die Läufer, welche bis dahin jeder für sich liefen und mit sich beschäftigt waren, solidarisch. Das gefiel mir. Jeder schaute nach dem Anderen, man motivierte sich, man zog sich und man teilte sich sein Wasser. Die Hitze machte jeden zu schaffen. Alles was ich an Energiegels noch dabei hatte, nahm ich in dem letzten Drittel zu mir. Wir liefen in der prallen Sonne. Es ergab sich, dass ich ab Kilometer 33 /34 mit einem Italiener und einer Engländerin zusammen lief. Wobei ich, wie bereits erwähnt, immer wieder gegangen bin, alle anderen auch. An den Wasserständen nahm ich mir immer zwei Flaschen eine zum übergießen und abkühlen des Körpers, aus der anderen trank ich und kühlte mit dem Rest des Wassers meinen Kopf. Mittlerweile waren die Schuhe klitschnass, aber das störte irgendwann nicht mehr. Dann sagte ein Läufer zu mir, dass wir durchaus noch in dem 4-Stunden Bereich laufen würden und das war nochmal eine Motivation. Am Straßenrand (Strand) und in den Cafés und Restaurants standen die Urlauber und feuerten uns in allen Sprachen an, es war klasse. Und dann endlich kamen wir in Richtung Altstadt. Wow, es war nicht mehr so weit. Die Menschen am Straßenrand standen immer dichter und jubelten uns zu, man war das toll, ich sah das Ziel. Leider mussten wir noch eine Schleife laufen, welche sich sowas von zog, aber das Ziel war nicht mehr weit. Ich zog nochmal etwas an, und konnte die Ziellinie mit 4:12:55 h überqueren. Es war so ein tolles Gefühl. Einige Minuten später erreichte auch Frank das Ziel und wir waren glücklich, es geschafft zu haben.

Wir sind gesund und glücklich über die Ziellinie.
Wir haben / hatten es geschafft.
Jetzt folgten noch ein paar Tage Urlaub und dann waren wir wieder zurück im kalten Deutschland.
Zusammenfassend kann ich sagen:
Mein erster Marathon wird mir immer in Erinnerung bleiben, es war ein tolles Erlebnis, ein toller Lauf, mir ging es während des Laufes gut und an den Tagen danach hatte ich wohl etwas Muskelkater aber er war erträglich.

Viele Grüße

Susann (Susi) Schaefer

Weiterführende Links:

Einzelergebnisse

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