500m unter Tage

Normalerweise laufen wir oberirdisch. Auf dem Asphalt der Straße oder Gelenk schonend über den Waldboden oder im Winter auf der knirschenden Schneedecke. Wem das noch nicht reicht, der probiert sich auch schon mal robbend durch Schlamm und Matsch.

Aber laufen unter Tage in einem Bergwerk?

Heiko und ich haben das mal im thüringischen Merkers ausprobiert.
Freitag nach der Arbeit setzten wir uns ins Auto und fuhren die 350 km nach Bad Salzungen (ca. 25 km südlich von Eisenach). In einer netten Pension mit historischem Charme übernachteten wir, bevor es Samstagmorgen zum nur wenige Kilometer entfernten Erlebnisbergwerk Merkers ging. Rund 500 Sportfreunde hatten sich dort eingefunden, um 10km, HM (22,75km) oder Marathon zu laufen. Alles in rund 500 Metern Tiefe unter der Erde.

Kurz nach der Startnummernausgabe hieß es “Helm auf”. Nicht, dass es wirklich einem hilft, wenn ein mehrere Tonnen großer Gesteinsbrocken einem auf den Kopf fällt, aber Vorschrift ist nun mal Vorschrift und so setzten wir unsere mitgebrachten Fahrradhelme auf. Eingequetscht wie in eine Sardinendose gings mit dem Förderkorb dann hinab in den Stollen. Anschließend fuhren wir auf der Ladefläche eines Lasters wild durch das Tunnellabyrinth bis zum Start- und Zielbereich. Die Fahrt hoch und runter machte uns deutlich, warum wir hier rund 700 Höhenmeter bewältigen sollten.

Auf einem 3,3 km langen Rundkurs galt es für mich 7 (HM) bzw. 13 Runden für Heiko, der keine halben Sachen mag, bei angenehmen 21 Grad Celsius, zurück zu legen. Drei knackige Anstiege über mehrere hundert Meter, dazu kurvige Bergabpassagen je Runde machten die Strecke in der Höhle abwechslungsreich aber auch gefährlich. Da der Untergrund rutschig durch tausende kleiner Steine war, mussten wir höllisch aufpassen und durften keine Sekunde unkonzentriert sein. Zum Glück sind wir nicht gestürzt. An einigen Stellen, der sonst gut ausgeleuchteten Strecke, tat unsere Kopflampe, die wir über dem Helm trugen, gute Dienste und half uns in stockdunkler Nacht auf dem felsigen Untergrund den Unebenheiten auszuweichen.

Im Ziel waren wir mit unseren Leistungen zufrieden und waren nach dem Verlassen des Förderkorbs auch wieder heilfroh die Sonne zu sehen.

Mario

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