Leipziger Triathlon (28.7.)
Immer wieder verfolge ich gebannt den Wetterbericht. Heißester Tag, Hitzerekord,
Warnungen und die Absage der 10km bei der City Nacht. Und ich bin für meinen ersten
olympischen Triathlon angemeldet. Start ist um 11 Uhr, gut gewählt bei diesem Wetter…
Auf der Fahrt an den glasklaren Kulkwitzer See bei Leipzig tröpfelt es ein wenig. Die
26 Grad fühlen sich beinah kühl an. Vor Ort angekommen herrscht munteres Treiben.
1.300 Triathleten bereiten sich auf den Wettkampf vor. Ein kurzer Regenguss und dann
kann auch ich mein Rad in den Wechselgarten schieben. Nachdem dort alle Vorbereitungen
abgeschlossen sind schaue ich mir die Wendestelle vom Lauf an, den Zieleinlauf und teste
die Wassertemperatur. Warm, deshalb auch Neoverbot. Das lässt meinen Bauch etwas
kribbeln, 1.550m schwimmen ohne Neo ist schon nicht ohne.
Pünktlich um 11 Uhr startet die rotbekappte Lizenzwelle per Wasserstart. Dann schnell ins
Wasser, wir gelbbekappten sind nur fünf Minuten später dran. Ich wollte irgendwie nach außen, aber keine Chance. Ich bin mittendrin als der Startschuss fällt. Was dann passiert ist Wahnsinn. Arme, Beine, Körper, Wellen. Von rechts werde ich mehr oder weniger überschwommen, vor mir schwimmt einer Brust und tritt kräftig nach hinten aus. Nur langsam komme ich ins schwimmen. Ich versuche ruhig zu bleiben, gleichmäßig zu kraulen. Und tatsächlich läuft es immer runder. Ich entdecke sogar unter mir Fische, witzig. Der Rhythmus stimmt und das Ziel kommt näher. Obwohl sich die letzten Meter etwas ziehen steige ich nach gut 33 Minuten etwas wackelig aus dem Wasser. An dieser Stelle ein dickes Danke an Schwimmlehrer Hubi. Anfang des Jahres war ich noch 50m-Krauler mit Schnappatmung! Jetzt hatte ich die erste Disziplin geschafft.
Der Wechsel zum Radfahren lief gut. Es war inzwischen warm geworden, aber der Fahrtwind kühlte noch. Vier 10km-Runden, recht flach und gut zu fahren lagen vor mir. Hier lief alles nach Plan. Zwischenzeitlich tröpfelte es kurz wodurch die Luft noch schwüler wurde. Faszinierend mit welchem Tempo der Führende Maik Petzold (Profi) oder Christian Otto (Triathlon Potsdam) mit ihren scharfen Rennmaschinen an mir vorbeiflogen. Die Jungs mussten sich aber so oder so nicht sorgen, denn ich wollte bei dem Wetter ja eh nicht voll… 😉 Nach 1:14 h auf dem Rad spürte ich meine Beine nun doch so langsam als es zum 2. Wechsel ging.
Pünktlich zum Laufen kam auch die Sonne heraus was alle ungemein freute. Bei inzwischen 34 Grad und Sonne war dynamisches laufen für mich unmöglich. Ruhig laufen und durchhalten war meine Devise. Die erste von zwei Runden ging so. Jede Wasserstelle, jeder Gartensprenger der von Anliegern bereitgestellt wurde, wurde auch genutzt. In einem Waldstück auf der zweiten Runde war es wie in den Tropen. Ich musste gut 30 Meter gehen. Das half mir aber und ich konnte den Rest einigermaßen ordentlich durchlaufen. Hier ein dickes Danke an Detlef, ohne Intervalle, lange DL2-Läufe und manchmal nervig langes Lauf-ABC (sorry, aber es hat ja geholfen!) hätte ich wohl einen Rollator benötigt. Die 50:10 min hören sich gruselig an, aber es war mir am Ende wurscht.
Nach 2:43 h lief ich ins Ziel. Platz 255 von 434 Startern. Ich brauchte Schatten und zehn Minuten bis ich wieder halbwegs bei mir war. Das Laufen hat mir wirklich alles abverlangt. Die Hitze und das Komplettprogramm haben mich echt platt gemacht. Aber nach einem (alkoholfreien) Bierchen und einem Erfrischungsbad im See kam der Stolz.
Olympisch! Geschafft!
Und noch mit schweren Beinen kam der Entschluss, im Mai nächsten Jahres geht es nach Malle zum Ironman Mallorca, die Halbdistanz ruft. Tja und von nix kommt nix, Hubi, Detlef, seid ihr bereit?
Ich fang schon mal an und mach am Samstag in Rostock einen Halben!
Andreas
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