EWE Nordseelauf 2013

Anfang Juni entschloss ich mich, am diesjährigen Nordseelauf teilzunehmen.
Kurz noch eine Unterkunft in Esens besorgt, für die ersten 6 Etappen, sowie für den Abschluss ein Hotel in Cuxhaven gebucht.
Eine letzte Information von Detlef und Hubi über die geeignetsten Pulsbereiche um auch ordentlich durchlaufen zu können, rundeten meine Vorbereitung ab. Besten Dank dafür an das Trainerteam.
Nach der Anreise am 14.06.13 und dem abendlichen Briefing in Bensersiel, wo es die Startnummer und die Starterbeutel gab, hatte ich den ersten Eindruck erhalten alles richtig gemacht zu haben. Ich war in einer großen Läuferfamilie gelandet.

Allgemein galt: Vor jeder Etappe gab es ein gemeinsames, sehr gut organisiertes Aufwärmprogramm für Läufer und getrennt für Worker (letztes Aufwärmlied “Die Eisbären” in verschiedensten Variationen).
Es musste vor jedem Start immer die Nordseehymne gesungen werden (auch ich kann den Text jetzt).
Es gab auf den Strecken Wasser und Zielverpflegung durch Dextro-Energy, sowie Bananen und Äpfel.
Auf allen Etappen gab es, bei Bedarf, eine preiswerte Nudelverpflegung.
Die täglichen Siegerehrungen wurden kurz gehalten und durch anschließende Startnummernlotterie kam es einem Animationsprogramm gleich, so dass die Siegerehrungen immer sehr gut besucht waren. Es galt schließlich täglich eine Reise als Hauptpreis zu gewinnen.
Ab der dritten Etappe immer die gleiche Startaufstellung ohne Gedränge, man kannte sich halt (es wird nur die Bruttozeit genommen).

1. Etappe Greetsiel 11,8km Samstag
Nach einstündiger Anreise landete ich in einem schönen kleinen Ort. Bis zum Start um 13.00 Uhr hatte ich bei schönem Wetter ausreichend Zeit, Diesen zu erkunden.
30 Minuten vor dem Start zog eine schwarze Wand auf und ergoss sich kurzerhand über die Läuferschar. Ich flüchtete vor dem Unwetter ins Auto und war das erste Mal durchnässt.
Der Start wurde um ½ Stunde verschoben… die armen Streckenposten.
Nach dem Start hatten wir auf den ersten 4km Gegenwind, jedoch bei herrlichem Sonnenschein.
Immer am Deich entlang, ein paar Treppenstufen am Leuchtturm ( das Original aus “Otto der Film”) zurück mit Rückenwind durch herrlich flache Landschaft.
Eine Sambaband im Zielbereich, sowie ein Chor auf der Bühne verkürzten die Wartezeit bis zur Siegerehrung. Erwähnt werden muss noch die hervorragende Zielverpflegung dieser Etappe.

2. Etappe Borkum 11.6km Sonntag
Nach einstündiger Anreise mit dem Auro und zweistündiger Fährüberfahrt ( mit anschließender Inselbahnfahrt), blieb auch hier ausreichend Zeit die Umgebung, bis zum Start um 13.00 Uhr, zu erkunden.
Nach dem Start am Strand eröffnete sich mir ein Irrtum. Ich dachte wir sind im flachen Land. Aber ein Hügel jagte den Anderen, nur knackige Anstiege… nicht meine Strecke. Bei km 7 brennen mir die Beine und ich muss mich im Windschatten anderer Läufer ziehen lassen. Auf den letzten 3 km heftiger Gegenwind…. ich glaub ich stehe. Die Etappe war schön, aber hart.

3. Etappe Butjadingen (Burhave nach Tossens) 12,2 km Montag
Bei diesem A-B Lauf bleibt mal wieder die Organisation erwähnenswert. Super Bustransfer zum Startpunkt. Im Zielbereich liegt der Centerpark mit entsprechender Infrastruktur.
Ein schneller Lauf, bei schönem Wetter. Start 17.00Uhr am Nordseestrand Burhave und Ziel am Nordseestrand Tossens. Es ging immer im Bogen hinterm Deich entlang, flach und schnell, mit entsprechenden Windverhältnissen.

4. Etappe Wangerland 5.6 km Dienstag
Doppeletappe
Start um 12.00 Uhr zu einem kurzem knackigen 2 Rundenkurs um den Ferienpark “Dorf Wangerland”. Wie immer…. windige Streckenabschnitte bremsen, aber auf Gegenwind folgt bekanntlich Rückenwind, erst recht bei Runden (es bleibt zu sagen, dass dies der einzige Lauf ist, auf den ich hätte verzichten können, im Verhältnis Anreisezeit –Laufzeit).

5. Etappe Neuharlingersiel 7 km Dienstag
Kaum erholt vom 5 km Mittagslauf kommen um 21.00 Uhr noch schnelle 7 km. Start und Ziel im Hafen des schönen Ortes, mit der besten Stimmung und der größten Zuschauerzahl der Laufserie. Läufergottesdienst um 19.00 Uhr, anschließend (wie immer) Erwärmung, alles im Hafenbereich . Eine schöne Strecke durch den Park, über einen Campingplatz (super Stimmung) wie immer Deich, zurück am Strand welcher mit Fackeln abgesteckt ist. Zieleinlauf Hafen. Siegerehrung amüsant. Ende der Veranstaltung 23.00 Uhr.

Mittwoch Ruhetag
Wer heute wirklich ruht wird sich morgen wohl nicht bewegen können. Also leichtes anschwitzen, was bei 30 Grad ein Leichtes sein dürfte. Leider zieht ab Mittag eine Gewitterfront übers flache Land, so dass ich meine Radtour nach drei Regengüssen abbreche. Also doch Ruhe.

6. Etappe Langeoog 12 km Donnerstag
Erneute Fährfahrt und Inselbahnfahrt und wie immer ausreichend Zeit zum Erkunden der Umgebung. Es ist warm, wenn man ein windgeschütztes Plätzen auf einer der Liegewiesen erreicht.
Vor dem Startschuss um 15.00 Uhr zieht sich der Himmel zu und See- Nebel zieht auf. Beim Startschuss in der Innenstadt, wird auf eine Sichtweite von unter 60 Metern am Strand hingewiesen. Wir müssen 2.5 km direkt am Strand an der Wasserkante (welche Wasserkannte, es ist Ebbe?!) laufen. Links Sand und Pfützen (Wasserkante?), rechts Sand und Pfützen (ist die Düne noch zu erahnen?), vor mir war gerade noch ein Läuferschatten (bloß nicht aus den Augen verlieren!), aber mir folgen viele. Null Orientierung ….also Zeit stoppen, 2,5 km bei Vierminutentempo, also nach 10 bis 11 Minuten! Dann muss ich hier irgendwie wieder raus sein…. . Endlich eine neon- orangefarbene Fahne und Rufe. Die Richtung stimmt, dann durch den schönen weichen Sand die Dünen hoch. Da sind sie wieder….. die Hügellandschaft und der Wind :-).
Trotzdem eine sehr schöne Strecke auf der Insel. Das jetzt aufziehende Gewitter ist mir egal, denn die Siegerehrung findet im Festsaal statt. Inselbahn und Fähre sind ja auch trocken.

7. Etappe Otterndorf 10 km
Vor der Etappe erfolgt der Unterkunftswechsel für alle Tourenläufer. Ich wechsle von Esens nach Cuxhaven, bei einem schönen Dauerregen. Gegen Mittag klart es kurz auf, so dass ich mir noch Cuxhavens Innenstadt anschauen kann.
Der Start ist für 18.00 Uhr geplant, seit 16.30 Uhr erneuter Dauerregen. Schade für den kleinen Ort, mit schöner Altstadt, wo Start und Ziel sind. Ich genieße den schönen Landregen, er ist ja nicht kalt, vorbei an kleinen Seen (Ferienpark), Deich und Nordsee, zurück zur Innenstadt. Trotz des Wetters eine tolle Strecke, ach ja der Regen hatte zwischenzeitlich aufgehört.

8. Etappe Neuwerk- Cuxhaven 11,9 km durchs WATT ( Königsetappe)
Der letzte Satz vorne weg “Wie krank muss man sein”.
11.00 Uhr Abfahrt der Fähre nach Neuwerk. Fahrzeit 90 Minuten, die Strecke soll ich bei Ebbe zurücklaufen?
Die Insel ist in 20 Minuten erlaufen, ein Leuchtturm und ein Gasthof.
Also Decke Raus und auf die Wiese gelegt. Noch eine Portion Nudeln gegessen und Augen zu. Start soll ca. 18.00 Uhr sein.
Alles schön wenn die Sonne scheint, aber wie des Öfteren, es zieht sich zu, der Regen kommt. Ein trockenes Plätzen muss her. Beim ersten Schauer zwänge ich mich in die Garage eines Treckers, des Gasthofes…. gefühlt 200 Personen). Dort riecht es stark nach Diesel… Beim zweiten großen Schauer versuche ich mein Glück in der Scheune (Strohhotel) des Gasthofes, auch sehr gemütlich, denn überfüllt.
Ach ja ca. 400 Tourenläufer+ ca. 400 Tagesläufer (die Fähre ist zweimal gefahren, 8.00+11.00.Uhr). Beim dritten Schauer, es wird zum Dauerregen, ist es mir egal, der Start ist ja in einer halben Stunde.
Die Walker starten heute 15 Minuten vor den Läufern, schön anzusehen wie die Karawane ins Watt zieht. 18.00 Uhr sind die Läufer dran, nach der üblichen Zeremonie, allerdings trübt das Wetter die Stimmung ein wenig.
Nach 300m Wiese, hinein ins Watt, starker Regen und heftiger Seitenwind nehmen mir die Lust, aber man will ja nach Hause. Dass erste Priel ist knöcheltief und zu meiner Überraschung warm. Ab jetzt geht es auf festen Untergrund durchs Watt von Priel zu Priel. Ich bin nass. Wasser von Oben und Unten. Was sehe ich vor mir? Schwimmen die? Ich dachte die Mitläufer machen Scherze, als sie sagten das Wasser kann Hüfttiefe erreichen.
Es war kein Scherz. Ich kann mich an 3 Stellen erinnern, die Tiefer waren als Hüfttief, Füße heben unmöglich, wichtig ist nicht stürzen … einfach nur durch. Die Kilometer werden rückwärts gezählt, was für eine Erleichterung. Irgendwann sind es nur noch zwei, aber jetzt wird der Untergrund weich, knöcheltief sinkt man ein, die Füße sind schwer, der Strand ist zu sehen! Super nach dem Watt noch ein schöner Lauf durch den Sand.
Zieleinlauf im Strandstadion.  Medaille.  Heiße Dusche.  Nächstes Jahr wieder ? !!!!

Tourenwertung- Läufer: 8 Etappen insgesamt 80,0 km 5:31:17 Std 10. Platz

Unvorstellbare Stimmung bei der Siegerehrung und Abschlussveranstaltung !

Wer nächstes Jahr im Juni noch nicht vorhat. Zu 100% Weiterzuempfehlen 🙂 !!!!

Heiko Möllendorf

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