Ein Ausflug ins Blaue!

Zum einem war dieser Wochenendausflug zum Kernberglauf nach Jena wohl einer der schönsten der vergangenen Jahre in diese Region. Derartiges super Wetter mit Sonne satt und blauem Himmel gab es laut Statistik des Veranstalters während der 35 Kernbergläufe noch nie. Aus diesem Grund hatten sich die meisten wohl auf Nebel, Regen und eine matschige Laufstrecke eingerichtet, als sie sich per Voranmeldung für den Lauf entschieden. Nichts da, Ausnahmen bestätigen die Regel und somit war der Lauf ausverkauft. Ich hatte mächtiges Glück noch eine Startnummer eines Laufverzichters zu ergattern. Zum Teammeeting am Vorabend wurde ich von allen sehr herzlich als Barbara empfangen.

Für mich war es auch ein Ausflug zurück ins das PLC blaue Trikot. Nach dem letzten Start in blau (Otterndorf am 12.09.2009) hat es ganze 3 Jahre gedauert. Als mich der Vorstand persönlich um Verstärkung des Teams bat, zögerte ich nicht lange mit meiner Entscheidung. Ziel war es schließlich, den Kernberglaufverein in der Teamwertung Parole bieten zu können.

Nun aber zum Lauf. Theoretisch und praktische Kenntnisse über Volks- und Crossläufe sammeln wir fast wöchentlich innerhalb des Brandenburg- und Sparkassencup. Kennt jemand den Salomon-Trailrunningcup? Meinen Oberschenkeln ist der Begriff Trail-Running und Berglauf nun ein Begriff. Schließlich merkt man sich sowohl besonders positive als auch besonders negative Ereignisse eher.

Der Start und die ersten Kilometer sind von einem Sparkassencuplauf nicht zu unterscheiden. Auch der Führungsradfahrer ist hier präsent. Ihm wurde schnell klar, das ich Neuland betrete und er mehr zu tun hat, als “nur” vor mir zu fahren. Tipps zum Höhenprofil, der Untergrundbeschaffenheit und besonderen Punkten waren schnell übermittelt. Bei Kilometer 4 schmunzelte er nur und meinte “Viel Spaß und bis Kilometer 12”. Bei dem Anblick der nächsten Bergaufpassage war mir klar, das man hier mit 2 Rädern auf verlassenem Posten ist. Die nächsten 8 Kilometer sollte ich nun lernen, was einen Berglauf ausmacht. Kurz vor Erreichen des höchsten Punktes stellte ich mir die Frage, was ich mache? Zwischen bergauf wandern und bergauf rennen war fast kein Unterschied auszumachen.

Dafür wurden wir auf dem Plateau mit einem herzlichem Laufweg belohnt. Schmale, leicht abschüssige Wege inmitten riesiger Bäume und ständigem Richtungswechseln. Wer hätte gedacht, das auch Fliehkräfte beim Laufen eine Rolle spielen und manche Kurve ohne Auslaufzone zum Verhängnis werden kann. Dem Geschwindigkeitsrausch verfallen ging es zurück Richtung Ernst-Abbé-Sportpark.

Im Ziel haben sich dann alle PlC-ler wieder gefunden. Am meisten Spaß und gleichzeitig am Ehrgeizigsten an diesem Tag war wohl Sandro! Ich habe bei noch keiner Laufveranstaltung einen Freiwilligen getroffen, der schon bei Kilometer 3 seine Startnummer plus Laufchip zum Tausch anbietet, um von der 15km Strecke auf die Lange 27km zu wechseln. Die rote Nummer für den angriffslustigsten Läufer gehört im nächsten Jahr dir!

Für mich war es ein besonders positives Ereignis. Gemeinsame Anreise über Dörfer und Städte, die in manchen Landkarten noch weiße Flecken sind. Dank der Vollsperrung auf der A9 konnte jeder seine Ortskenntnis erweitern und mehr Zeit mit den Kollegen an Board verbringen. Teammeeting am Vorabend, gemeinsames Erwärmen und der zweite Platz in der Teamwertung hinter dem Ortsansässigen Kernberglaufverein. Welche Art von Ereignis es für meine Oberschenkel war kann ich nicht sagen, sie erinnern mich noch täglich an die letzten beiden Wochenenden. Geht es Euch auch so?

Fakt ist: das Ende eines Projektes ist gleichzeitig der Start eines Neuen, bis zum Kernberglauf 2013!

Mit freundlichen Grüßen

Hagen Brosius

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