Der steile Weg zum Marathoni
Seit knapp drei Jahren bin ich nun Mitglied im Potsdamer Laufclub und dann kommt unweigerlich irgendwann die Frage: Wann läufst du deinen ersten Marathon? Bis jetzt habe ich mich mit einigen Halbmarathons zufrieden gegeben. Aber im letzten Jahr war ich Wasserreicher bei km 37,5 beim Berlin-Marathon und da habe ich dann doch Lust bekommen, es selber einmal auszuprobieren. Bis zu einer erfolgreichen Teilnahme, gilt es viele Fragen zu beantworten. Die erste stellt sich so: Welcher Marathon soll der Erste sein? Bei mir standen 3 zur Auswahl. Der Rennsteigmarathon, wegen der Atmosphäre und da ich auf dem Rennsteig meinen ersten HM gelaufen bin. Der Elbmarathon wegen der tollen Landschaft und meiner Liebe zur Sächsischen Schweiz und Dresden oder der Berlin-Marathon, weil er gleich um die Ecke liegt und eine große Kulisse bietet. Die Wahl fiel auf Berlin und im November meldete ich mich an. Dies war höchste Eisenbahn, da hier ein unglaublicher Run angesagt ist und bereits im Dezember alle Startplätze vergeben waren. Für schlappe 100 € habe ich nun eine Startnummer, für die ich gestern die Bestätigung bekam.
Dann stellt sich die nächste Frage: Nach welchem Trainingsplan will ich mich auf mein persönliches Laufgroßereignis vorbereiten? In Gedanken bin ich unseren Trainer etwas abtrünnig geworden und habe mir mal den Trainingsplan von Herrn Greif angeschaut. Aber seine Beschreibung dazu hat mich dann doch abgeschreckt. Als Hobbyläufer bin ich dann doch nicht seine Zielgruppe. Detlef und Hubi haben meine unausgesprochenen Gedanken gelesen und einen Trainingsplan für den Berlin-Marathon entwickelt. Der klingt auch hart genug. Vielen Dank an dieser Stelle an euch Beide für die vielen Stunden, die ihr dafür aufbringt – es macht mir Spaß, bei euch zu trainieren! Diesem vertraue ich mich nun seit 3 Wochen an. Und diese ersten Wochen waren schon ziemlich hart! Am Sonntag nach der ersten Woche habe ich dann schon das Erste, für mich bis dahin noch Unvorstellbare, geschafft. Ich bin 33 km am Stück gelaufen! Dabei habe ich mich recht gut gefühlt. Manchmal schaffe ich es arbeitstechnisch nicht, am gemeinsamen Training teilzunehmen. Dann absolviere ich die Trainingseinheit morgens für mich allein auf dem Loksportplatz in der Berliner Str. Das hat den Vorteil, dass es noch angenehme Temperaturen sind und die Aschenbahn läuft sich ganz passabel. Letzten Sonntag waren wir zu Besuch bei Freunden in der Nähe von Schwerin. Also galt es, eine neue Laufstrecke zu erkunden. Am Sonnabend absolvierte ich mit meinem Freund eine Runde um den Neumühler See. Eine wunderbare Strecke am See im Wald. Mecklenburg ist auch etwas hügelich und so kamen gleich noch auf die 18 km 200 hm dazu. Da waren die Waden dick. Am Sonntag sollte es ja so heiß werden. Deshalb war ich um 7.00 Uhr auf der Strecke. Die Strecke um den See kannte ich ja nun schon und es ging recht gut. Um auf meine km zu kommen, lief ich noch in das nächste Dorf weiter, zu nächst durch eine schöne Lindenallee, aber nach dem Dorf ging es auf einem sonnigen Fahrradweg weiter und bei 29 km und gefühlten 40 °C war die Luft raus. Nun liegt die dritte Trainingswoche hinter mir. Heute mit der Krönung – 36 km. Meine Sonntagslaufgruppe war gar nicht zu bremsen und so lief ich anstelle des vorgeschriebenen 5:50 min Schnitts einen 5:32 ziger. Leider kam unterwegs kein Getränkestand und so kam ich mit hängender Zunge und platten Füssen zu Hause an. Irgendwo habe ich gelesen, dass nach der dritten Woche die Beine zu Flügeln werden sollen – da bin ich mal gespannt, wann ich abhebe …
Jetzt sind es noch 5 Wochen bis zum magischen Tag und es gibt noch viele Fragen zu beantworten: Was esse ich vor dem Lauf? Was während des Laufes? Was ziehe ich an? Welche Laufschuhe nehme ich? Wie schnell gehe ich den Marathon an? Ich hoffe ich finde die richtigen Antworten darauf!
Matthias Beutke
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