Hitzeschlacht in Mühlhausen!
Die Erzählungen von Nicole und Oli haben mich vor einem halben Jahr neugierig gemacht und so habe ich angefangen mich auf dieses Ereignis vorzubereiten (war nicht zu übersehen). Und nun war es soweit.
Der internationale Läuferzehnkampf hat gerufen und 4 Läufer vom PLC sind diesem Ruf gefolgt. Sven, Oli und Nicole, Dennis und der Schreiberling kamen am 01.06. bei herrlichem Wetter abends in dem wunderschönen Städtchen Mühlhausen, das einen über 300 Jahre alten original erhaltenen Stadtkern mit einer 2,3 km langen Stadtmauer hat, an.
Schnell noch Oli und Nicole ins Sporthotel gebracht und natürlich die Zimmer inspiziert, dann ging’s ab nach Anrode wo Dennis, Sven und ich unser Hotel hatten. Nach dem Einchecken noch schön Abendessen, danach Oli und Nicole wieder zurück ins Hotel gebracht und ab ins Bett (23:00 Uhr), denn wir wollten ja ausgeruht in den ersten Wettkampf gehen.
Der Morgen des 02.06. begrüßte uns mit herrlichem Wetter, nach dem Frühstück ab ins Stadion denn um 10:00 Uhr sollte es losgehen, die Temperaturen stiegen an und es wurde warm. Vorausschauend suchten sich die Gruppen und Familien einen Platz an dem etwas Luft ging und Schatten war. Nun war alles aufgebaut und da wir ja vorbereitet waren, hatten wir auch sichtbar unseren Verein präsentiert. Die Zeit verging wie im Fluge und schon kam der erste Aufruf.
Es folgte die Eröffnung des 28. Internationalen Läuferzehnkampfes. Und da war auch gleich ein alter Bekannter, Wolfgang Kreemke, einziger Teilnehmer des ESV Lok Potsdam, der da plötzlich etwas verspätet in der Deutschen Mannschaft stand.
Da standen sie nun, die 118 Sportlern aus 6 Ländern, viele alte Haasen und wir Frischlinge Dennis Riege und ich mittendrin. Was uns wohl erwartete???.
Aber von den Erzählungen her sollte es eine interessante Wettkampf – Veranstaltung werden.
Und so kam es auch. Gleich nach der Eröffnung, einlaufen, Lauf ABC und der erste Aufruf: 60m Sprint, schon nach dem ersten Lauf taten mir die Waden weh und die Sonne schien erbarmungslos. Geh auslaufen kam gleich die mahnende Stimme, also auslaufen, mindestens 3-4 Stadionrunden, dann gehen und etwas dehnen.
Danach ging alles Schlag auf Schlag, 2,5 Stunden später 1500m und wieder die gleichen Prozeduren: Einlaufen, einmal richtig Gas geben und Auslaufen und wieder nach 2 Stunden 400m Sprint und wieder das gleiche. Puhh, nun war es endlich geschafft, die ersten drei Wettkämpfe lagen hinter uns.
Bei Sven klingelte das Telefon, Jugendtrainer Christian wollte natürlich gleich die Ergebnisse wissen. Stolz erzählten wir ihm unsere Ergebnisse.
Allerdings konnte ich mir danach nicht vorstellen, dass noch 3 Tage vor uns lagen.
Schnell wurde alles eingeräumt, denn alle wollten unter die Dusche, und danach endlich was Richtiges essen.
Der zweite Tag begann wie der erste, allerdings schon um 10Uhr, mit 100m-Sprints, danach hieß es wie am ersten Tag 2,5 Std. ausruhen, denkste, richtig einlaufen stand auch auf dem Programm denn es winkten die 3000m, die Sonne lachte wieder mit Temperaturen um die 25-27 Grad im Schatten und trotzdem wurden neue Rekorde für die ewigen Bestenliste erlaufen.
Hier wird nicht gespielt, das war mir jetzt schon bewusst geworden. Alle Altersklassen gaben trotz der Hitze Ihr bestes, und nach dem 800m Lauf gegen 17:00 Uhr lag auch der zweite Wettkampftag hinter uns.
Alle versammelten sich an der Ergebniswand. Schon jetzt wurden die ersten Prognosen und offensichtlich zu schlagende Gegner ermittelt. Wie viele Punkte brauche ich noch um mein Gesamtergebnis und mein AK –Ergebnis zu verbessern?
Wie laufe ich morgen um eine möglichst hohe Punkzahl zu bekommen?
Wie plane ich die kommenden 200m, 5.000m oder die 1.000m die am 3. Tag anstanden? Und hoffentlich gibt es Schatten!!
Ich kann es euch schon jetzt verraten, den gab es bis 2 Std. vor der Abreise am 4. Tag nicht.
Nach dem Duschen waren dann alle Sportler pünktlich zur geplanten Stadtrundfahrt wieder im Stadion und danach suchten wir uns einen Italiener, wo wir auf Svens Geburtstag anstießen. Trotz der gemütlichen Runde wollten wir rechtzeitig ins Bett.
Der dritte Tag begann wie alle anderen mit viiieeel Sonne. Jeder schüttete so viel wie möglich Flüssigkeit in sich rein. Die Wettkämpfe entwickelten sich zur Qual, trotzdem gaben alle wieder Ihr bestes und kein Sportler musste von den Kamprichtern aus den Rennen genommen werden. Alle waren gut auf die Wettkämpfe vorbereitet und die Bestzeiten der Ewigenliste wurden weiter unterboten.
Wir hatten also am Abend 9 von 10 Wettkämpfen absolviert und auch bei mir stellten sich Glücksgefühle ein “…jetzt hast du schon 9 Läufe geschafft, den letzten wirst du nun auch noch meistern.”
Sven, Oli und Dennis, die sich hervorragend im Gesamtergebnis schlugen, legten am Abend noch die Strategie für den 10.000 m Lauf fest, denn jeder hatte noch die Aussicht auf Verbesserung in der Platzierung. Nicole war immer zur Stelle, alles im Bild festzuhalten, sie entwickelte sich so langsam zur Bildreporterin mit letztendlich 1200 Bildern in 3 Tagen, es sollten dann sogar ca. 1750 werden.
Am Sonntag, dem letzten Wettkampftag stand nun der letzte Lauf an, die Krönung von 10.000m. Es wurde in umgekehrter Reihenfolge gestartet, zuerst die Frauen und dann auf 3 Läufe verteilt, die Männer. Somit durfte ich diesmal zuerst an den Start.
10 km im Stadion, unter, ich weis nicht, gefühlten 40°C, waren eine Qual, von allen Seiten wurde nach Kräften unterstützt und zur Abkühlung wurden Schwämme gereicht. Alle nach uns gestarteten Läufer, bei denen die Bedingungen immer härter wurden, erreichten auch das Ziel, einige mit einer Rolle vorwärts oder einer Rolle seitwärts aber auch mit der letzten Kraft, die sie zur Verfügung hatten.
Geschafft, geschafft, ich muss sagen und da spreche ich wieder für alle.
Es war eine super Erfahrung, die ich mit Abstand eines Tages nicht mehr missen möchte. Freudentränen und Glücksgefühle wechselten sich ab.
Bei der Siegerehrung konnte sich unser Verein wieder mit zwei Altersklassensiegern, Oli Müller und Dennis Riege sowie dem 5. Platz für Sven (ohne 10.000m Lauf) und meinem überraschenden 4. Platz schmücken.
Hervorzuheben ist der hervorragende 11. Gesamtplatz von Dennis Riege, der von der Sprecherin als aussichtsreiches Nachwuchstalent hervorgehoben wurde.
Ich weiß, im nächsten Jahr werden ich und viele andere dem Ruf aus Albi (Frankreich) zum 29. internationalem Läuferzehnkampf folgen. Und ganz ehrlich, ein besseres Trainingslager gibt es nicht.
Ich danke Nicole und Oli die mich motivierten diesen Läuferzehnkampf mitzumachen.
Helmut
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