39. GutsMuths-Rennsteiglauf Mein erstes Mal

Hier stehe ich nun und will den Marathon laufen. Dafür muss ich erst einmal den Schneewalzer und das Rennsteiglied über mich ergehen lassen. Ich will doch nur laufen. Ich bin nervös wie ein Rennpferd in der Startbox. Zum Glück gibt’s auch gleich den Countdown und dann geht’s los
Erst einmal Ruhe bewahren und alles abrufen, was mir meine Trainerin Diana mit auf den Weg gegeben hat: Die ersten Kilometer geht es leicht bergab, da darfst Du nicht überziehen. Hat Sie mir auch gesagt, dass es zuerst eine lange Wegstrecke durch den Ort nur bergan geht? Wie ein Lindwurm windet sich die Karawane den Berg rauf. Die zweite Hälfte hat es in sich und dann nur noch den letzten Kilometer bergan. Aufgepasst, der Zielbogen, den Du siehst, ist nicht das Ziel und genug trinken und essen unterwegs. Du bist gut trainiert, geniesse den Lauf. Klingt gut.

Ich will niemanden mit einem detaillierten Bericht langweilen, aber vor dem, wovor mich Diana mehrmals gewarnt hat, ist dann doch passiert. Kurz nach der halben Strecke kommt ein Hohlweg, und hier sollte ich aufpassen. Trotz aller Hinweise stolperte ich plötzlich und lag im Staub. Ich neige zu Muskelkrämpfen (ich nehme genug Magnesium) und hatte sofort in meinen Waden einen Krampf. Es dauerte etwas, bis ich die Wadenkrämpfe im Griff hatte, und mit Wut im Bauch sollte es weiter gehen. Die nächsten 10 Kilometer lief nun gar nichts mehr, und ich bin sehr viel gegangen. Ab Kilometer 33 wurde es besser, und ich konnte mein Tempo wieder bergauf oder bergan aufnehmen. Ab hier hatte ich das erstemal Spass am Laufen.

Die letzten Kilometer wurden wir noch ordentlich nass und dreckig – dann der Zielberg, und schwupp, war alles zu Ende.

Wenn ich jetzt auch tausende Läufer verärgere, aber ein Rennsteigfeeling hat sich bei mir nie eingestellt. Falls ich nicht gezwungen werde mich zu rehabilitieren, wird mich der Rennsteig als Läufer nicht mehr sehen.

Ein Wort noch zu den Fans vom Potsdamer Laufclub. Wenn ich bei Euch vorbei komme, müsst Ihr mir nicht ins Gesicht schauen, da werdet Ihr nichts finden. Schaut das nächstemal auf meine Hände.

Es ist schwer, alle Läufer des PLCs im Auge zu behalten. Ich weiss, dass Sandro einen großartigen Marathon gelaufen ist. Daniela wurde geboren, um die nächsten Jahre am Rennsteig zu laufen. Silke hat mit Bravour ihren ersten Ultra absolviert und Uwe einen schnellen Halbmarathon.

Der Laufbericht kommt etwas verspätet, da ich als baldiger M60-Läufer meinen Laptop in Schmiedefeld vergessen habe und dieser mir erst noch nachgetragen werden musste.

H.-Wolfgang

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