Zusammenfassung der Halbmarathonsaison
Nach dem Kenia Trainingslager habe ich mich auf der PLC-Homepage sehr rar gemacht. . Katje gab mir jetzt den Anstoß doch mal wieder was von mir hören zu lassen.
Viele von Euch haben mitbekommen, dass bei meinem diesjähriger Halbmarathon in Berlin bereits nach dem halben-Halbmarathon Schluss war “Was war los mit mir?” Diese eine Frage gestaltete meine Tage für die ganze nächste Woche. War der Auslöser vielleicht eine Woche vor dem Höhepunkt durch ein Kurztrainingslager an der Ostsee entstanden, dass ich vorzeitig durch eine kleine Erkältung abbrechen
musste? War es ein Kopfproblem oder einfach nur Tagesform? Wollte ich zu viel? Ich wusste es nicht und weiß es auch heute noch nicht. Ich hatte die letzten Wochen durch insgesamt 5 intensive Trainingslagerwochen eine ideale Form. Noch eine Woche vor Berlin hätte ich Bäume ausreißen können. Nicht nur der Coach war ratlos, mir ging es ganz ähnlich. Kurzfristig beschlossen wir die Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon in Angriff zu nehmen.
Es waren genau 14 Tage zwischen Berlin und Griesheim. Tage, in denen das Training nicht immer leicht viel. Ich kann nur von Glück reden, dass ich die Möglichkeit habe mit Andre Pollmächer zusammen zu trainieren. “Hagen, wir trainieren fast das Gleiche, machen die 15km Dauerlauf in 3:30/km und reden dabei. Du hast was drauf!” Die Trainingsresultate waren eine Woche vor dem zweiten Halbmarathonversuch sehr gut. Ein schnelles 3x1000m-400m Program am Dienstag und 20x200m als Rhythmus am Donnerstag vor dem Wettkampf sollten für die nötige Spannung sorgen. Ich fühlte mich gut! Im Vorfeld beschäftigte ich mich nicht viel mit dem Lauf, lebte auch ein Leben außerhalb des Sports, ganz im Gegensatz zu Berlin. Andre und ich machten die Woche davor lediglich einen Spaß über die Renntaktik. Bis 15km wollten wir in der Gruppe bleiben in der Hoffnung, dass bei diesem Punkt von beiden ein “Daumen hoch” kommt und wir zur Attacke blasen würden.
Nach dem Start bildete sich schnell eine 6-köpfige Gruppe inklusive Andre und mir. Es war ein geiles Gefühl neben Welt- und Europameisterschaftsteilnehmer zu laufen. Ich fühlte mich gut, ging kurz an die Spitze, machte Tempo. Noch 2 Wochen zuvor kam der berüchtigte Mann mit dem Hammer bei Kilometer 6. Marathonis, die diesen Bericht lesen werden lachen, aber er war wirklich da. Drei von vier Runden über 5 Kilometer Länge waren absolviert, es war der 15 Kilometer. Kurzzeitig bestand unsere Gruppe aus 3 Läufern bis ein vierter aufschloss. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich gut, fast locker. Auf Andres Daumen musste ich nicht warten, da ein Mitstreiter die Frage nach einem Angriff mit einem harten Zwischenspurt beantwortete. Ich musste abreisen lassen und kam letztendlich als vierter in 1:05:25 ins Ziel. Mit der neuen Bestzeit haben sich die Trainingslager gelohnt und ich kann zuversichtlich in die kommende Wettkämpfe blicke.
Ich will mich noch recht herzlich bei Olaf bedanken, der bei den ups and downs eine Konstante war und an mich geglaubt hat. Ich hoffe bei dem nächsten Lauf mit deiner Anwesenheit mein volles Leistungsvermögen abzurufen!
Euer Hagen