Rennsteiglauf 2010

Das ist mal wieder der Wahnsinn!!
Kaum ist der Rennsteig ran, so ist er auch schon wieder vorbei!

Ebenso war es auf der Strecke: kaum in Neuhaus am Rennweg gestartet, verliefen sich die Kilometer….aber nun doch etwas genauer:
Die Vorbereitung auf den Rennsteiglauf verlief zunächst sehr gut. Mit der Motivation für einen Start bei der Berglauf-WM konnte ich recht harte Trainingseinheiten gut absolvieren und mich auch so manches Mal mit schweren Beinen aufraffen.
Ein großes “DANKE” gilt dabei meinem treuen Trainingspartner Torsten (Supermarathoni 2010 in 6:16h), der mich so manches Mal über den Berg schleifte und mit dem ich wunderschöne (stundenlangeJ ) Dauerläufe absolvierte. Natürlich gab es auch so manche Begegnungen mit dem weltberühmten Stützstrumpfkommando, mit dem wir den “Einstein”-Berg hoch stürzten und dabei – wie sich im Nachhinein herausstellte – jedes Mal einige Meter zu wenig liefen. Wie wäre es geworden, wenn Olaf schon eher gesagt hätte, dass der übernächste Baum der Richtige ist!?!?! Nicht auszudenken!

Die äußeren Bedingungen waren nahezu optimal. Nach erfolgtem Start und Erklimmen des Startberges suchten meine Augen nach Johannes und Burkhard. Keiner zu sehen! Haben sie etwa den Start verpasst? Nach ca. 4km höre ich vertraute Stimmen hinter mir – da waren sie ja! Soviel dazu, dass ich dieses Mal vorsichtig angehen wollte J Burkhard lief schneller weiter, Johannes berichtete von leichten Problemen bergab und blieb erstmal bei mir.
Nun war ich wieder 1. Frau und es lief sich außerordentlich gut. Bei Kilometer 8 merkte ich ein leichtes Ziehen in der linken Wade, die mir in den letzten Wochen Probleme bereitete und Unruhe breitete sich bei mir aus. Was mache ich nur – wo kann ich aussteigen – wie komme ich ins Ziel? Diese Gedanken wurden alsbald durch Verpflegungsstellen, Trompeter, Wanderer, Zwischenzeiten und Johannes zerstreut.
Eine Wahnsinnsstimmung und Top-Verpflegung erwartete uns in Masserberg (seit Jahren habe ich erstmals wieder Schleim getrunken; köstlich und effektiv!), anschließend die Schlucht mit einmal ordentlich Umknicken hinunter, wieder Verpflegung und auf nach Neustadt. Dies ist wohl der Streckenteil (km23-28), der mir persönlich gar nicht gefällt: je nach Form und Zustand geht der Marathon an dieser Stelle los und der Rennsteig zieht sich kilometerlang seicht bergauf. Johannes war immer noch da und so langsam musste ich schmunzeln, denn wir hatten nicht verabredet zusammen zu laufen. Sollte es dieses Mal besser werden? Ich durfte ihn nicht noch einmal enttäuschen (zur Erinnerung: 2009 sind wir knapp nur 2. Frau geworden). Thorsten (Mahrenholz) hatte ja vor lauter Frust gleich die Strecke gewechselt….diese Schmach wollte er nicht noch einmal über sich ergehen lassen! J
Wir erreichten Neustadt und passierten kurz darauf km30 nach knapp 2:14h. Nur noch 13km bis ins Ziel – das sollte unter 3:20h machbar sein! Nun ja, aber erstmal war der Burgberg dran! Diese Erhebung hat es in sich, aber das Bergtraining hatte sich gelohnt: wir stiefelten da rauf und es ging gut weiter. Johannes feuerte mich an und ich glaube, er wusste, dass wir es diesmal schaffen können! Den Verpflegungspunkt Dreiherrenstein erreichten wir auch schnell. Mein Blick ging zuerst zur dort hängenden Uhr, denn die absolute (Rennsteig-) Insiderrechnung besagt, dass eine Ankunft dort bis 11:40Uhr eine Endzeit von unter 3:20h bedeutet! Es war 11:38Uhr!! Weiter so! Richtung Frauenwald gibt es noch einmal einen richtigen Anstieg zu bewältigen- auch den schafften wir gut, denn Johannes machte ordentlich Tempo. Aufgrund dieser Tatsachen blieb wieder keine Zeit für Schwarzbier in Frauenwald und so standen uns schnell die letzten 5km bevor. Davor hatte ich ordentlich Respekt, kam doch im letzten Jahr auf den letzten 2km die spätere Siegerin an uns vorbei. Diesmal sollte aber alles anders werden! Der Sprecher war schon von weitem zu hören und das Ziel kam immer näher. Reini empfing uns in Schmiedefeld in der Kurve und lief bis zum besten, größten und tollsten Fanklub (beim Fleischer J) mit uns mit. Das war wieder eine Begrüßung! Nun war “nur noch” der Schlussberg zu bezwingen. Die Stimmung war auch dort wieder phantastisch, ich bekam eine Gänsehaut. Gesteigert wurde das Ganze dann beim Einbiegen ins Stadion! War es nun geschafft?! Ja!!!! Der Sprecher wartete auf der Zielgeraden auf mich, wir klatschten ab und ich lief mit Johannes zusammen ins Ziel (tja Thorsten):
3:17:11h!! Ich bin sehr zufrieden und freue mich. “DANKE“ Johannes.
Hey, wer wartet im Zielbereich? Mein Trainingspartner Torsten. Er war gerade 1Minute vor mir angekommen und somit hatte ich ein Bier gewonnen (der als Erstes von uns im Ziel ist, muss dem anderen ein Bier spendieren). Ich habe also alles richtig gemacht und hoffe, es geht so weiter!
Diana