22. Kurparklauf: Der neue Index-Lauf
Pünktlich kurz nach 7:00 Uhr Potsdamer Zeit bog mein Taxi um die Ecke, um mich, an diesem Wochenende meiner Laufschuhe beraubt, und aufs Dokumentations-Gleis abgestellt, einzuladen und zu unserem Samstag-Vormittag-Lauf-Ausflug in die älteste Kurstadt der Mark Brandenburg namens Bad Freienwalde zu starten. Der Titel Kurparklauf, frische Luft und 8°C Außentemperatur ließen auf gutes Laufwetter schließen und die Hoffnung auf einen erfolgreichen Wettkampf wachsen.
Nach gefühlten 35 Blitzern auf der letzten Mittelstrecken-Distanz, kamen wir im Bad Freienwalder Stadion an. Doch wo war der Kurpark? Wo die erholsame Kur-Laufstrecke? Auf jeden Fall nicht hier. Allerdings hätten uns die ganzen klangvollen Ortsnamen während unserer Anreise, wie etwa FreudenBERG, LeuenBERG oder WollenBERG im Vorfeld schon stutzig machen sollen, doch bei dem Titel Kurparklauf und Bad Freienwalde denkt doch niemand an Sprungschanzen, Hügelketten, die immer größer werden und zu Bergen mutieren, an Steilwände mit Wurzelgeflechten und verirrte Kinder.
Der gewünschte Startschuss als Weckruf zum letzten Wachwerden blieb dann zwar auch noch aus, dennoch kamen alle PLCler kurz nach 10:00 Uhr Ortszeit super weg von der Startlinie und starteten in die ersten zwei Runden im Stadion. Danach verschwanden sie in die Wälder und Hügelketten rund um Bad Freienwalde auf ihre 4,5km-, 7,5km- und 15km-Distanzen. Die mahnenden Worte des Stadion-Sprechers hallten ihnen hinterher: „Spart eure Kräfte, dieser Lauf ist hart!“.
Nicht für mich heute. Doch ich kam auch nicht dazu, meiner Sehnsucht nach Kaffee Nummer X an diesem Morgen nachzugeben, denn schnell wurde das erste PLC-Blau schon wieder vom Stadion-Sprecher angekündigt und bog für den letzten Sprint ins Stadion ein.
Dann hing mein Finger auf dem Dauerauslöser der Kamera, um alle Ankömmlinge an der Ziellinie in Empfang zu nehmen. Doch anstelle strahlender Finisher-Gesichter schallten mir nur Satz-Bausteine wie „Nie wieder!“, „Schlimmer als Rennsteig!“ und „Index!“ entgegen.
Doch trotz der nicht enden wollenden Bergketten, die dieser Lauf mit sich brachte, und der daraus resultierenden gegenseitigen Schwur-Abnahme, diesen Lauf nie wieder zu machen, kam der Spaß am Ende wirklich nicht zu knapp. Wie letztendlich auch aus den Ergebnissen ersichtlich ist, war zudem für jeden etwas beim Kurparklauf zu holen. Dennoch ist im BC-Cup noch nicht der letzte Lauf geschlagen und ich freue mich auf die nächsten Entscheidungen am kommenden Wochenende und deshalb zum Schluss: Wir sehen uns in Hohen Neuendorf an der Startlinie!
das Lauf-Groupie Katja