Gardasee-Marathon

Nachdem ich meinen Flüssigkeitshaushalt und auch reichlich Kohlenhydrate auf dem Oktoberfest zu mir genommen/aufgefüllt hatte, ging es Richtung Gardasee mit einem kleinen Abstecher über Vicenza, Bassano del Grappa und Verona.
Der Marathon startet auf der Westlichen Seite in Limone sul Garda und endet auf der östlichen Seite in Malcesine. Dort hatte ich mir auch einen Campingplatz ausgesucht. So hatte ich am Morgen dann das Vergnügen mit der, eigens für Marathonläufer, Fähre überzusetzen. Schon klasse so ein Panorama! In Limone angekommen war dann Zeit, viel Zeit. 2 Stunden bis zum Start. Da sitzt man in der Sonne bei 18 Grad und schwitzt schon bevor man sich überhaupt bewegt. Zudem war ich sehr müde, da ich die Nächte davor kaum geschlafen hatte = Vorgeschichte, mir ist in Verona ins Womo eingebrochen worden und das beschäftigte mich dann doch.

Der Mann am Mikrofon erwähnt uns 210 Deutsche und freute sich, dass wir trotz der Wahl da waren. Dann ging es endlich los, mit dem kleinen Hinweis, dass es doch sehr warm werden wird und wir doch bitte trinken sollten.
Der Start in Richtung Riva del Garda verläuft auf der Küstenstraße von der man einen super Ausblick auf den Monte Brione (376m) hat, der eben zwischen Riva und Torbole liegt. Die Küstenstraße ist auf halber Höhe in die Felsen gebaut und so läuft man durch Tunnel, die jedoch nicht wirklich kühl waren. Etwas verwirrend war, dass die Pacer 3:30 sehr unregelmäßig liefen und sich der Pulk dahinter lautstark beschwerte. Ich fand somit mein Tempo auch nicht richtig – ich wollte aber eigentlich auch kein Tempo. Ich wollte genießen und mich auf gar keinen Fall zu einer Zeit hinreißen lassen. Ab KM 18 sah man den einen oder anderen schon aufgeben und auch immer mehr gingen – so legte ich auch bei KM 26 die erste Gehpause ein. Was mich hier etwas erstaunte war, dass der Veranstalter tatsächlich und trotzt zunehmender Hitze nicht zwischendurch Getränke/Wasser reichte. Alle KM 5 gab es Getränke – dann auch Obst. Das war ab KM 25 aber eigentlich ein bisschen wenig – wir hatten laut den Thermometern an den Häusern schon 28 Grad und pralle Sonne. Erst als wir nach Torbole in Richtung Malcesine liefen – also auf der Ostseite des Sees, hatten wir Schatten. Wieder Tunnel die dieses Mal kühler waren. Die Aussicht war wieder atemberaubend. Auch sah man nun die steilen Felswände des Monte-Baldo-Massivs (2218m)!

Der Lauf näherte sich nun dem Ziel – Malcesine. Man musste zwar noch ein lange Rampe, die endlos erschien, etwas bergan laufen, dann ging aber immer näher dem Ziel. Malcesine, dominiert durch ein eine alte Scaligerburg aus dem 13 Jh. Ist mit vielen kleinen verwinkelten Gassen eine Augenweide. Das Ziel (meine Zielzeit: 3:49:25) liegt mitten auf den Palazzo die Capitani aus dem 15 Jh. und die vielen Touristen trugen einen förmlich ins Ziel.
Wie ihr sicher gemerkt habt, hat mich dieser Marathon ganz schön in seinen Bann gezogen und Zeiten waren völlig Nebensache. Nachdem Zieleinlauf ging es dann aber zackig auf’m Rad zum Campingplatz wo mich der kriminelle Vizsla schon erwartete.
Euer Frank

PS: Vielen Dank an Nadine für die gemeinsamen langen Läufe!